Pankreascarcinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Eine Krebserkrankung kann eine schwere Belastung sein und wirkt sich immer auf das gewohnte Lebensumfeld aus. Damit umzugehen, ist nicht leicht. Vielleicht wurde bei Ihnen Krebs der Bauchspeicheldrüse festgestellt oder es besteht der Verdacht darauf. Diese Information soll Sie und Ihre Angehörigen darin unterstützen, die Erkrankung zu verstehen und Ihnen Hinweise und Hilfen zum Umgang mit ihr geben. Wenn Sie mehr über Ihre Erkrankung wissen, werden Sie ihr besser begegnen können.

Auf einen Blick: Bauchspeicheldrüsenkrebs

  • Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen wie etwa Darmkrebs tritt Bauchspeicheldrüsenkrebs selten auf.
  • In einer frühen Phase verursacht die Krankheit nur selten Beschwerden. Deshalb wird sie oft erst spät erkannt.
  • Untersuchungen zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs werden nicht empfohlen.
  • Eine Operation ist in der Regel die einzige Möglichkeit, diesen Krebs zu heilen.
  • Die Behandlung hängt von vielen Faktoren ab. Sie sollte auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sein. Es gibt zahlreiche unterstützende Behandlungen, die Ihnen helfen können.

Die Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt im hinteren Teil der Bauchhöhle zwischen dem Magen und der Wirbelsäule. Dicht daneben befinden sich die Leber, der Darm und andere Organe. Die Bauchspeicheldrüse ist etwa 15 bis 20 cm lang und wird in drei Abschnitte unterteilt: den Kopf, den Körper und den Schwanz. Die Bauchspeicheldrüse hat zwei wichtige Aufgaben:

  • Sie stellt Verdauungssäfte für den Darm her (exokrine Funktion).
  • Sie bildet die Hormone Insulin und Glukagon, die den Blutzuckerspiegel regulieren (endokrine Funktion).

Krebs der Bauchspeicheldrüse

Wenn sich Zellen im Körper ungebremst vermehren, dann verdrängen sie gesundes Körpergewebe. Es entsteht ein Tumor. Geht der Krebs von den Zellen der Bauchspeicheldrüse aus, so lautet der Fachbegriff dafür Pankreaskarzinom. Am häufigsten tritt der Krebs im Pankreaskopf auf. Wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs streut, siedeln Metastasen oft in Lunge, Leber oder Knochen. Im Vergleich zu häufig auftretenden Krebserkrankungen kommt Bauchspeicheldrüsenkrebs eher selten vor. Pro Jahr erkranken etwa 16000 Menschen in Deutschland daran, aber etwa 65000 an Darmkrebs. Männer und Frauen sind ungefähr gleich häufig betroffen. Männer erkranken im Mittel mit 71 Jahren, Frauen mit 75. Krebs der Bauchspeicheldrüse wird meist spät entdeckt und hat dann ungünstige Heilungsaussichten. Das sagt aber nichts über Ihren persönlichen Krankheitsverlauf aus. Dieser hängt unter anderem davon ab, wie aggressiv und weit fortgeschritten der Krebs ist.

Ist Früherkennung möglich?

Experten haben keine Belege gefunden, dass Früherkennungsuntersuchungen den Krankheitsverlauf beeinflussen oder die Sterblichkeit senken können. Das betrifft zum Beispiel bildgebende Verfahren oder die Bestimmung von Tumormarkern im Blut. Die Testergebnisse sind teilweise ungenau und können Betroffene beunruhigen. Deshalb wird Früherkennung hier nicht empfohlen. Beschwerden Zu Beginn macht sich Bauchspeicheldrüsenkrebs nur selten bemerkbar. Bei Fortschreiten ruft er Beschwerden hervor, von denen manche eher allgemein sind und auch auf andere Krankheiten hindeuten können: zum Beispiel Schmerzen im Oberbauch oder Rücken, Schwäche, übelriechende Durchfälle, ungewollter Gewichtsverlust, Übelkeit oder Hautjucken. Folgende Anzeichen sind verdächtig für Krebs der Bauchspeicheldrüse – lassen Sie diese von einem Arzt abklären:

  • anhaltende Oberbauch- oder Rückenschmerzen, die gemeinsam mit anderen Beschwerden auftreten
  • Gelbfärbung der Haut oder der weißen Augenhaut (Gelbsucht), ohne dass Schmerzen bestehen
  • eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, deren Ursache ungeklärt ist, bei Menschen ab dem 50.Lebensjahr

Behandlung

Eine Operation ist in der Regel die einzige Möglichkeit, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu heilen. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Krebs möglichst vollständig entfernen lässt und noch nicht gestreut hat. Demnach ist bei etwa jedem fünften Betroffenen eine Operation möglich. Dabei entfernt das Operationsteam je nach Lage und Ausdehnung des Tumors die Bauchspeicheldrüse teilweise oder vollständig. Sind angrenzende Organe befallen, werden sie zum Teil mit entfernt. Eine anschließende Behandlung mit Medikamenten (Chemotherapie) verbessert manchmal den Krankheitsverlauf. Hat der Krebs schon gestreut, ist er wahrscheinlich nicht mehr heilbar. Medikamente können das Krebswachstum zeitweise aufhalten, um das Leben zu verlängern und die Lebensqualität möglichst zu erhalten. Eine Chemotherapie kann sehr belastend sein. Daher wird sie nur empfohlen, wenn Ihr körperlicher Zustand dies zulässt. Einige Betroffene sind durch die Krankheit und die vorhergehenden Behandlungen zu sehr geschwächt. Dann ist es hilfreicher, die Beschwerden wirksam zu lindern. Es gibt auch unterstützende Maßnahmen, zum Beispiel Ernährungsberatung und psychologische oder psychotherapeutische Hilfe. Ihr Arzt sollte die Behandlung mit Ihnen gemeinsam auf Ihre körperlichen Kräfte und Ihre Bedürfnisse abstimmen. Die Vor- und Nachteile der Behandlungsmöglichkeiten finden Sie in der Patientenleitlinie.

Was Sie selbst tun können

  • Entscheiden Sie selbst, welche Belastungen Sie durch die Therapie auf sich nehmen wollen. Sie können eine Behandlung auch abbrechen.
  • Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, und sprechen Sie mit Menschen, die Ihnen nahestehen oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
  • Sie müssen mögliche Schmerzen nicht tapfer aushalten. Mit der richtigen Behandlung können sie wirksam ausgeschaltet oder gelindert werden.
  • Geben Sie Ihrer Familie zu erkennen, wie Sie sich fühlen und was Ihnen gut tut und was nicht.
  • Lassen Sie Ihren Blutzucker regelmäßig kontrollieren. Die Folge einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse kann eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sein. Diese muss dann ein Arzt behandeln.

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