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Sie haben seit kurzem Kreuzschmerzen und wollen wissen, woher die Beschwerden kommen, wie man sie behandelt und was Sie selbst dagegen tun können. Eine erste wichtige Information für Sie lautet: Sie sind nicht allein. Kreuzschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. Etwa drei von vier Deutschen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben solche Beschwerden gehabt zu haben.
Der gesunde Rücken
Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 33 knöchernen Wirbeln und den dazwischen liegenden, gummiartigen Bandscheiben, die als eine Art Stoßdämpfer dienen. Bänder aus festem Bindegewebe und die Rückenmuskulatur stabilisieren und unterstützen diese Säule. Im Alltag muss sie enormen Belastungen standhalten: Die Wirbelsäule bildet nicht nur die stabile Achse des Körpers und trägt das Gewicht von Kopf, Armen und Rumpf. Sie muss zudem auch elastisch sein, um Bewegungen wie Bücken, Strecken oder Drehen zu ermöglichen. Andauernde Belastungen wie gebeugtes Sitzen oder Fehlhaltungen, mangelnde Bewegung oder Übergewicht können ihr Gleichgewicht jedoch stören. Dann kann es zu Schmerzen kommen.
Die Erkrankung
Kreuzschmerz ist ein Schmerz im Rückenbereich unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalten. Nacken- und Schulterbereich gehören nicht dazu. Diese Information richtet sich an Menschen mit akuten nichtspezifischen Kreuzschmerzen. Akut bedeutet, dass die Beschwerden weniger als sechs Wochen bestehen. Nichtspezifisch heißt, dass sich den Schmerzen keine eindeutigen körperlichen Veränderungen oder Erkrankungen zuordnen lassen, etwa Entzündungen, Tumore oder Schäden an den Bandscheiben. Bei mindestens 85 von 100 Menschen mit Kreuzschmerzen sind die Beschwerden nichtspezifisch. Die Schmerzen sind oft belastend, manchmal sogar beunruhigend und schränken den Alltag der Betroffenen häufig ein. In den meisten Fällen sind sie aber harmlos und bilden sich innerhalb kurzer Zeit gut zurück.
Die Untersuchung
Wegweisend ist das Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Arzt, in dem dieser grundlegende Informationen zu Ihrer Krankengeschichte erfährt. Ebenso wichtig ist die körperliche Untersuchung. Beides zusammen reicht oft aus, um schwerwiegende Ursachen der Beschwerden auszuschließen. Die körperliche Untersuchung richtet sich nach den Ergebnissen des Gespräches. Ihr Arzt achtet dabei zum Beispiel auf Haltung und Form der Wirbelsäule und tastet die Rückenmuskulatur nach schmerzhaften Stellen ab. Danach prüft er die Beweglichkeit, Muskelkraft, Empfindsamkeit und die Reflexe der Beine. Wenn sich durch das Patienten-Arzt-Gespräch und die körperliche Untersuchung keine Hinweise für einen gefährlichen Verlauf oder andere ernste krankhafte Veränderungen ergeben, sollen zunächst keine weiteren Untersuchungen durchgeführt werden.
Die Behandlung
Die Beschwerden bei akuten nichtspezifischen Kreuzschmerzen bessern sich in der Regel nach kurzer Zeit von allein. Die meisten Menschen, die zum ersten Mal mit Kreuzschmerzen zum Arzt gehen, benötigen daher lediglich ein Schmerzmittel und eine Beratung. Der kurzfristige Einsatz von Schmerzmitteln soll es Ihnen ermöglichen, Ihre Aktivitäten im Alltag so gut es geht beizubehalten. Bettruhe oder Schonung sind für Ihre Genesung eher hinderlich.
Zusätzlich gibt es eine Reihe nichtmedikamentöser Verfahren. Manche können die Behandlung unterstützen, andere sollten nicht angewendet werden, da ihr Nutzen bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte. Genaue Informationen dazu finden Sie in der PatientenLeitlinie.
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